Leid gebiert in Qual Worte aller Wahl; doch alles, was so sprießt und fließt, nur dem gefällt, der auch genießt.
Montag, 9. Januar 2012
Aufstehen ohne Honig - (elmo)
Ich hasse diese Morgen, an denen du aufstehst und unter die Dusche steigst. Davor hast du es noch geschafft dreckige Unterwäsche in die Waschmaschine zu stopfen, weil du sonst am nächsten Tag nichts Frisches mehr hast, und du fühlst dich heroisch und bist stolz auf dich. Dann kommst du aus der Dusche und alles fühlt sich scheiße an und du setzt die Brille lieber erst wieder auf, wenn kein Spiegel mehr da ist. Du willst die Bettdecke aufschütteln und im Akt merkst du, dass da noch eine rote Schüssel steht mit angetrockneten Resten von irgendwas, was du Essen genannt hast oder es zumindest versucht hast. Du stoppst aber es ist zu spät, sie zerbricht. Zum Glück auf dem kurzen Ende des Bettes in der Ecke da, wo noch der Fernseher steht, den du nie benützt, und du denkst, Da muss ich heute eh nicht mehr hin, das kann so liegen bleiben. In der Küche machst du dann dir zwei Vollkorntoast und entscheidest dich für die Feigenmarmelade aus Italien und die Bratapfelmarmelade, die du zu vorletztem Weihnachten bekommen hast, und du merkst, dass es draußen nur regnet, weder Sommer ist noch wirklich Winter und so nebeneinander schmeckt das irgendwie alles scheiße. Es passt einfach nicht. Du greifst nach der alten Wasserflasche und trinkst abgestandenes Wasser ohne dich zu fragen, zum wievielten Mal sie schon aufgefüllt worden ist und wie viel Verwesung du gerade in dich reinschüttest nur um dich ein bisschen frisch zu fühlen, am Leben zu fühlen. Du denkst, Fuck, Honig wäre besser gewesen.
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